Montag, 25. Juni 2012
Neuer, alter und ganz alter Materialismus
actoid, 12:45h
Umgangssprachlich meint Materialismus eine Überschätzung des Materiellen und bedeutet abwertend eine Lebenseinstellung, die hauptsächlich nach materiellem Besitz und Wohlstand strebt. Doch gibt es per se keine Konsumverweigerer, sondern nur solche, die die sich so nennen, denn auch Konsumverweigerer kaufen und konsumieren Dinge, und sicher auch solche, die ich nie kaufen und haben möchte. Den Konsumverweigerer zeichnet vor allem aus, dass er anderen zuschreibt, dem Konsumzwang ausgeliefert zu sein, nur weil der anders konsumiert als er selbst.
Der neue Materialismus zeigt sich vor allem durch die Verteidigung der Datenträger, nicht der Inhalte, auch wenn das eigentliche Werk nicht die Kombination von Papier und Einband ist, über die es dargeboten wird. Auch wenn digitale Information seit mehr als zehn Jahren in Massen verwendet wird, wird mit digitalen Werken noch immer völlig verantwortungslos umgegangen: Älter E-Mails sind oft nicht mehr auffindbar. Bei einem Hardware-Fehler gehen unersetzbare Schriftstücke, Bilder und anderes persönliches Zeugs verloren oder werden bei einem Systemwechsel leichtsinnig verschludert. Ganz einfach, weil viele nichts von digitalen Medien verstehen wollen, die sie täglich nutzen und ihre Schätze pflichtvergessen nicht hüten.
Diese Art von Materialismus gab es immer schon und man kann sich bildhaft vorstellen, wie die Alten im alten Ägypten wütend gegen die Jungen vorgingen, als die ihre Schriftstücke nicht mehr Meißel in Stein hämmerten, sondern mit Pinsel auf Papyrus zeichneten. Man kann sich die steinzeitliche Aburteilung der Alten des Gekritzels auf Papyrus gut vorstellen: kurze Haltbarkeit, einfache Zerstörung, Verlust wegen der Winzigkeit und alles sonst, was man auch heute gegen die digitalen Medien vorbringt. Doch das geringe Gewicht, die einfache Handhabung und die mühelose Verbreitung verhalfen dem Papyrus/Papier als Datenträger zu einem Jahrtausende währenden Siegeszug um die ganze Welt.
Der neue Materialismus zeigt sich vor allem durch die Verteidigung der Datenträger, nicht der Inhalte, auch wenn das eigentliche Werk nicht die Kombination von Papier und Einband ist, über die es dargeboten wird. Auch wenn digitale Information seit mehr als zehn Jahren in Massen verwendet wird, wird mit digitalen Werken noch immer völlig verantwortungslos umgegangen: Älter E-Mails sind oft nicht mehr auffindbar. Bei einem Hardware-Fehler gehen unersetzbare Schriftstücke, Bilder und anderes persönliches Zeugs verloren oder werden bei einem Systemwechsel leichtsinnig verschludert. Ganz einfach, weil viele nichts von digitalen Medien verstehen wollen, die sie täglich nutzen und ihre Schätze pflichtvergessen nicht hüten.
Diese Art von Materialismus gab es immer schon und man kann sich bildhaft vorstellen, wie die Alten im alten Ägypten wütend gegen die Jungen vorgingen, als die ihre Schriftstücke nicht mehr Meißel in Stein hämmerten, sondern mit Pinsel auf Papyrus zeichneten. Man kann sich die steinzeitliche Aburteilung der Alten des Gekritzels auf Papyrus gut vorstellen: kurze Haltbarkeit, einfache Zerstörung, Verlust wegen der Winzigkeit und alles sonst, was man auch heute gegen die digitalen Medien vorbringt. Doch das geringe Gewicht, die einfache Handhabung und die mühelose Verbreitung verhalfen dem Papyrus/Papier als Datenträger zu einem Jahrtausende währenden Siegeszug um die ganze Welt.
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